Wie hilft Osteopathie?
Der osteopathische Arzt sucht und behandelt mit seinen Händen blockierte, verspannte und schmerzhafte Bereiche durch sanfte und gezielte Berührungen.
Dabei liegt die Ursache der Beschwerden oft nicht in dem Bereich, der für den Patienten schmerzhaft oder symptomatisch ist. Zum Beispiel können Blockaden der Brustwirbel Herzbeschwerden verursachen.
Osteopathische Techniken
Die osteopathische Behandlung behebt die gefundenen Störungen durch tiefreichende mobilisierende Techniken, bei denen der Patient in bestimmten schmerzfreien Positionen gelagert und im gebotenen Maß passiv bewegt wird, wobei es zu einem Ausbalancieren von muskulären und gelenkeigenen Rezeptoren kommt (Positional Release, BLT).
Der Patient kann durch gezielte Muskelarbeit den Therapeuten aktiv darin unterstützen, die eigene Beweglichkeit zu verbessern (Muskel-Energie-Techniken).
Teils durch sensibles Mitschwingen, teils durch sanften Druck der Hände unterstützt der Osteopath die Mobilität der Bauch- und Beckenorgane und nimmt Einfluss auf den vegetativen Ausgleich (Viszerale Techniken).
Störungen der Verbindung von den Hirnhäuten über die Wirbelsäule bis zum Kreuzbein können durch einfühlsame, korrigierende Berührungen des Kopfes und der unteren Rückenregion behoben werden (Kranio-Sakrale Therapie).
Gelenkblockierungen können auch – ähnlich wie in der manuellen Medizin – durch einen exakt dosierten und lokalisierten kleinen Impuls gelöst werden (HVLA Technik). Dabei tritt oft eine unmittelbare Linderung der Beschwerden ein.
Dadurch, dass alle eben genannten Strukturen über Faszien und Bänder ihrerseits Verbindungen untereinander und zum knöchernen und gelenkigen Halteapparat des Körpers haben, ist es sinnvoll, erst die Bindegewebsspannung durch sanften Zug und Druck zu vermindern (Myofasziale Lösetechnken), um dann die osteopathischen Techniken mit maximaler Effektivität anzuwenden.
In jedem Fall wird der osteopathisch arbeitende Arzt beim Erstellen der Behandlungsstrategie die individuellen Besonderheiten und Bedürfnisse des einzelnen Patienten (Dauer der Beschwerden, Vor- und Begleiterkrankungen, Erfahrungen und Bedenken des Patienten, genauer körperlicher Befund, psychosoziale Situation) erfassen und abwägen, um die Therapie ganzheitlich und effektiv zu gestalten.